Geschichte

In New York, der Stadt mit dem größten Single-Anteil der USA und einer grossen Vereinsamung unter den dort nahe zusammen lebenden Menschen wurde 2004 von  dem Sexualtherapeuten Reid Mihalko und seiner Partnerin, der als Beziehungsberaterin arbeitenden Marcia Baczynski  die erste Cuddle-Party (Kuschelparty) ins Leben gerufen. Das ursprüngliche Ziel der beiden TherapeutInnen war, neuen Schwung in bereits existierende Beziehungen zu bringen, da sich der tägliche persönliche Körperkontakt auch zwischen Paaren auf ein Minimum beschränkt hatte. Zur ersten Cuddle Party luden Mihalko und Baczynski befreundete Musiker, Produzenten und Schauspieler in einem privatem Rahmen ein.

Mit dieser ersten Kuschelparty wurde ein Stein ins Rollen gebracht. New York ist eine Stadt mit einer hohen Doppelmoral, einerseits sexualisierter Werbung und andererseits bis heute existierenden Tabus oder zu mindestens sehr strengen Vorstellungen, unter welchen Bedingungen Körperkontakt zulässig ist. Da traf sich das Angebot der Cuddle-Partys mit den Bedürfnissen und der Nachfrage vieler Menschen nach Berührung,  nach nichtsexualisierter körperlicher Nähe – auch ohne eine Ehe oder Partnerschaft – sehr gut.

 

Kuscheln international

Der ins Rollen gebrachte Stein rollte sehr schnell; international wurden jetzt Cuddle-Parties von Therapeuten und KuschelleiterInnen organisiert. 

Bereits 2005 wurden in Berlin von der dortigen Initiantin Rosi Doebner die ersten Kuschelpartys veranstaltet.

In Deutschland gab es schon seit etwa Mitte der 1980er Jahre  eine Form der gemeinsamen Freizeitaktivität, bei der ein sogenanntes Kuschelmeeting eine ganz zentrale Bedeutung hatte. Der Hintergrund war das Bedürfnis, die positiven Wachstumsimpulse, die Gäste der Klinik im Bad Herrenalb  erlebt hatten, in entsprechenden Veranstaltungen im Alltag zu vertiefen.  Sie wollten das Gefühl von Geborgenheit und Wärme, welches in dieser therapeutischen Gemeinschaft erlebt wurde, wiederholen. Eine Säule für diese Art der den heutigen Kuschelgruppen ähnlichen Treffen war die Erfahrung des Bondings, eine sehr körpernahe Therapiemethode von Daniel Casriel.

Auch in der Schweiz und in Österreich finden heute Kuschelpartys statt.

Der Initiant der Kuschelpartys (Herz-Kuscheln) in Zürich ist Bernhard Bäumle gewesen.